Donnerstag, 26. November 2015
Zitat des Tages
"Die Freiheit eines Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will,
sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will"
Jean-Jacques Rousseau



Freitag, 25. Oktober 2013
Die Auskunft
Die Benutzer wandeln zwischen den Regalen hin und her. Suchen die ausgestellten Büchern nach interessanten Schlagworten ab. Das Klappern der Tastatur füllt den Raum mit einem mechanischen Geräusch. Sonst nur schleichende Bewegungen. Ich wechsele zwischen der heimlichen Beobachtung von Nutzern, meinem Buch und dem PC-Bildschirm. Immer wachsam und immer bereit für eine Frage. Manchmal steigen Leute aus dem Fahrstuhl, manchmal grüßen sie sogar. Aber die meisten rauschen an der Theke vorbei, als wäre sie in einem Einsatzgebiet der Bundeswehr und ich würde jeden Augenblick darüber springen und sie angreifen. Doch ich sitze nur freundlich da und hoffe auf eine leicht zu beantwortende Frage. Dass ich für so etwas sogar dankbar bin, wissen die meisten nicht. Denken ich hätte andere Dinge zu tun. Oh nein, lesen könnte ich auch zu Hause und Mails beantworte ich lieber in meinem Büro. Wieder widme ich mich meiner Lektüre. Die Anfragen kommen sicher später, wenn die Nutzer aufgewacht sind.

Der Text stammt aus dem letzten Jahr (25.2.2012). Ich habe ihn jedoch nicht veröffentlicht.



Donnerstag, 12. September 2013
Fehler passieren
Es ist menschlich, dass Fehler passieren. Gerade im Bereich des kreativen und schriftlichen sind Fehler manchmal gar nicht weg zu denken. Sicherlich ist so manches großartige Werk schon durch Fehler noch schöner geworden und es sind schon Kunstarten entstanden, die aussehen wie Fehler (Ich liebe Moderne Kunst, aber bei manchen Richtungen habe ich das Gefühl, dass es meine Katze genauso gut malen könnte).
Und obwohl jeder Mensch Fehler macht, sind das falsche Wort und das Tun eines Fehlers, eines der schlimmsten Dinge auf Erden. Alle wollen und sollen perfekt sein. Aber Perfekt ist nichts und niemand, doch das übersehen die meisten Menschen sehr großzügig.
Nehmen wir mal das Beispiel „Kreatives Schreiben“ und „Schriftsteller“. Bevor ein Text in die Öffentlichkeit wandert, wird er so oft es geht kontrolliert und korrigiert. Und auch wenn man keinen Korrektor hat, es bleiben Fehler, die noch eine andere Person entdeckt. Und es gibt Menschen, die genau diese Fehler rot anstreichen und es dem Autor unter die Nase reiben. Aber geht es nicht um das Werk, die kreativen Gedanken, die Fantasie, die der Autor auf das Papier gebracht hat?
Klar zu viele Fehler hemmen den Lesefluß und irgendwann auch das Verständnis. Soweit sollte es nicht kommen, aber eine gewisse Toleranz muss da sein, bei jedem Leser!

Und zum Schluss eine kleine Anekdote zum Thema Fehler beim Schreiben.
Ich bekam einen Text vorgelegt, den ich als Bestätigungsmail verschicken sollte.
Ich las den Text mir durch, nickte es ab und kopierte ihn ca. fünfzig Mal in E-Mails und versendete sie. Beim einundfünfzigsten Mal schaute ich bewusster auf den Text, denn ich musste die E-Mail individualisieren. Und was passierte? Ich entdeckte gleich zwei Fehler. Dabei hatte ich den Text schon 51 Mal vor meinen Augen gehabt.



Mittwoch, 4. September 2013
Tagebuch Herrndorf
Ich las heute im Blog von Die Stille, dass Wolfgang Herrndorf im Alter von 48 Jahren gestorben ist.
Das besondere und auch ein wenig erschreckende ist, dass er bis zu seinen letzten Tagen gebloggt hat.
In einem Artikel des Kölner Stadtanzeiger ist nach zu lesen, wie er sich in den letzten Tagen gefühlt hat. Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle wenn ich die Worte lese.
Solche Tagebücher (hier in elektronischer Form) faszinieren mich immer wieder. Ich lese gerne Tagebücher von Autoren und habe mich auch ein wenig in die Thematik "Tagebuch schreiben" eingearbeitet. Bisher habe ich es jedoch noch nicht geschafft, mir regelmäßiges Tagebuch schreiben anzugewöhnen.
Eigentlich wäre es eine gute Möglichkeit Empfindungen und Tagesgeschehen festzuhalten, um es in späteren Jahren noch einmal nach empfinden zu können. Auch für einen selbst ist es eine gute Möglichkeit den Tag loszulassen und den neuen Tag frisch zu beginnen, denn das Vergangene ist auf Papier oder in elektrischer Form festgehalten und man selbst kann in seinem Kopf Platz für Neues schaffen.

Heute möchte ich dankbar sein dafür, dass es Menschen gibt, die uns so wundervolle Einblicke in ihr Leben geben.



Mittwoch, 29. Mai 2013
5-Minuten-Schreiben 28.5.2013
Hier mal eine kleine Schreibübung von mir. Ich möchte versuchen, sie so oft wie möglich zu machen. Die Idee kam mir durch das Buch aus der Dudenreihe "Schreiben dicht am Leben" von Hannes-Josef Ortheil.
Im Kapitel 19 "Notieren früh am Morgen" wird das Werk von Paul Valéry vorgestellt. In der Übung dazu heißt es: "Nehmen Sie sich jeden Tag zu einer frühen Morgenstunde [...] etwas Zeit zum Notieren ihrer Gedanken."

Also hier meine 5-Minuten-Gedanken von 28.5.2013 Uhrzeit: 8:07-8:12:

Versuche mal einfach drauf los zu schreiben. Es ist wichtig jeden Tag den Stift in die Hand zu nehmen. Man ist das nicht mehr gewöhnt. Die Hand will jetzt schon weh tun. Die Idee ist gekommen durch unzählige Schreibratgeber. Auch dadurch, dass ich nur noch am Korrigieren von Texten bin. Habe das Gefühl nicht mehr in der Lage zu sein etwas fantastisches aufs Papier zu bringen.
Heute morgen scheint die Sonne. Da sprang ich voller Tatendrang aus dem Bett.

Der Text ist im Original handschriftlich geschrieben und passt auf eine DIN A5 Seite.



Mittwoch, 20. März 2013
Lesen im Bett
Lesen ist gefährlich.
Lese im Bett.
Schlafe ein.
Verschlafe.
Verspäte mich.
Lesen ist gefährlich.



Dienstag, 11. September 2012
Jeder denkt anders
Heute Morgen in der Bibliothek:
Wir haben zwei ältere Herrschaften, die regelmäßig bei uns Schach spielen. Die Figuren können sie bei uns ausleihen und auf einem der Tische ist ein Schachbrett abgedruckt.
Wegen Umräumarbeiten nach der gestrigen Tagung haben wir uns gedacht, wir stellen das Schachspiel etwas an die Seite, so dass die Herrschaften ungestörter spielen können.
Doch falsch gedacht, denn es ist den beiden lieber wenn sie mehr Raum und somit mehr frische Luft zum Denken haben.

So kann es gehen. Manchmal überlegt und grübelt man und glaubt, man könnte in den Kopf eines anderen hinein schauen und am Ende ist es doch einfacher nachzufragen.
    ---------------Im Moment---------------
    ist meine Laune:müde
    höre ich: --
    lese ich:"Rot ist mein Name" von Orhan Pamuk und "Eat Pray Love" von Elisabeth Gilbert (Lesekreis)
    esse ich: --
    trinke ich: selbstgemachten Eistee
    geöffnete Tabs:--



Mittwoch, 6. Juni 2012
Lesezeit
Ich habe mir heute eine Stunde Lesezeit genommen und mich nach der Arbeit mit meinem aktuellen Buch ins Café gesetzt.
Eine sehr gute Entscheidung. Sonst kommt man fast nicht mehr zum Lesen.
Wer genauso wie ich, öfters darüber aufstöhnt, dass schon wieder ein halbes Jahr herum ist und die bisher gelesenen Bücher viel zu wenige sind, und sich die neu gekauften oder ausgesuchten Werke bis unter die Regaldecke stapeln, der sollte mal überlegen, ob er nicht das nächste Café oder die nächste Bibliothek aufsucht und dort einfach mal eine Stunde liest.
Ich fand es sehr entspannend.

Nun zum Buch „Die Auswahl“ von Ally Condie
Gut ich habe es noch nicht allzu viel weiter geschafft, woran man sieht, dass ich extrem langsam lese. Aber ich kann noch immer sagen, dass mir das Buch gefällt. Es ist immer noch spannend und es stellt sich mir weiterhin die Frage, wie es eigentlich zum Untertitel Cassia & Ky kommt. Ich denke das Rätsel wird sich in den nächsten 300 Seiten noch lösen.
Eine weitere Frage, die beim Lesen aufkommt ist selbstverständlich: Ist es eigentlich eine „gute Sache“ wenn der Partner von einem System ausgewählt wird? Auch wenn dieses Buch in der Zukunft spielt, ist es doch gar nicht so weit hergeholt. Mittlerweile kann man fast alles generieren und abgleichen, viele Partnervermittlungs-Agenturen funktionieren so. Ich denke die Antwort ist recht einfach. Es wäre eine gute Sache, wenn man davon ausgehen könnte, dass jeder Mensch für den anderen genauso viel Respekt entgegen bringt, wie er für sich selbst erwartet. Das wäre der Grundstein, der leider schon oft nicht erfüllt wird. Die Gefühle, die sich selbst ihren Weg durch die Welt bahnen und sich nicht unbedingt berechnen lassen, kommen noch hinzu und machen das System untragbar. Daher habe ich das Gefühl, das Ende des Buches zu erahnen, aber es treibt mich auch zum Weiterlesen an.
Das Buch behandelt damit ein schwieriges Thema und eine der häufiger auftretenden Zukunftsvisionen, dass der Mensch nicht mehr selbst bestimmt, sondern bestimmt wird.

Aber der Inhalt ist weitaus feingliedriger. Dafür spricht dieses Zitat, über das man schon ein paar Minuten nachdenken kann. „Denn mit jeder Minute, die man mit jemand anderem verbringt, schenkt man ihm einen Teil des eigenen Lebens und nimmt dafür einen Teil von seinem“ („Die Auswahl“ Ally Condie 2012, S. 81).



Sonntag, 27. Mai 2012
Schreiben und Lesen
Schreiben und Lesen sind recht einsame Beschäftigungen. Vor allem das Lesen wird in meinen Augen immer einsamer. Viele Menschen finden nicht mehr die Zeit dazu. Geredet wird jedenfalls nicht mehr über das Gelesene, höchstens im Vorbeigehen. Wann haben Sie sich das letzte Mal mit einer Freundin und einem Glas Wein aufs Sofa gesetzt und über ein Buch diskutiert?
Dabei geben alle Bücher genügend Anregungen zum Plaudern.
Momentan lese ich das Buch „Heimweh nach dem Ort an dem ich bin“ von Thommie Bayer. Ich suchte mir den Titel aus, da „Heimweh“ und „Heimat“ bei mir aktuelle Themen sind. Zudem erschuf Bayer eine Charakter in Form einer sprechenden Katze. Diese beschreibt er so wundervoll und wahrhaftig, dass ich wieder nach meinen beiden schnurrenden Fellbündeln Sehnsucht bekomme. Ich könnte jede Seite zitieren, so gefällt mir sein Erzählstil und seine Wortwahl. Und dabei habe ich gehört, dass es nicht einmal seine beste Leistung sein soll. Das Gespräch gehörte genauso zu einem dieser Kurz-Gespräche im Türrahmen. Aber auch über solche Gespräche freue ich mich, auch wenn ich doch bei dem ein oder anderen Buch länger über den Inhalt philosophieren könnte.

„Sie lag auf dem Sofa. Kreisrund. Ihr Bauch war halb nach oben gedreht, ein Pfötchen lag über ihrem Auge, unterm Kinn hatte sie einen hellgrauen Fleck“
(Bayer 2011, S. 46)



Sonntag, 8. April 2012
Magie von Trudi Canavan
Endlich habe ich es geschafft. Ich habe für dieses ca. 700-Seiten-Werk ganze acht Monate gebraucht. Zwischendurch habe ich natürlich noch weitere Bücher gelesen. Dieser „Zeit-Rekord“ könnte daran liegen, dass ich das Buch auf meinem E-Reader gelesen habe (mein erster Roman auf dem E-Reader). Am Inhalt liegt es sicherlich nicht, denn ich muss sagen, dass es nur wenige kurze Stellen gab, die mich zum Gähnen gebracht haben. Also durchgehend gute Spannung und immer wieder neue Wendungen, die man als Leser nicht vorher gesehen hat. Der Aspekt, dass die Tiere und andere Begrifflichkeiten nicht in der Geschichte, sondern im Glossar näher erläutert werden, störte mich ein wenig. Der Schluss rundet alles ab, sodass der Leser, welcher die drei weiteren Werke um die Schwarze-Magier-Gilde noch nicht gelesen hat, diese Bücher nicht unbedingt lesen muss. Mich hat aber die Welt so fasziniert, dass ich sicherlich bald zum nächsten Buch von Canavan greifen werde.