Freitag, 10. Dezember 2010
10.12. Frühlingserwachen
Ihr Haar flatterte im seichten Wind des Frühlings. Sie sah ihm unverwandt in die Augen. Sie hatte das Eisblau seiner Augen schon lange nicht mehr gesehen und doch kam es ihr vor, als hätte sie sich darin erst gestern das letzte Mal verloren. Er war es, der die Stille brach, doch alles was ihm über die Lippen kam war ein leise „Hi.“ Sie machte einen Schritt nach vorne und gab ihm einen sanften Kuss. Es war als würde die Zeit stehen bleiben oder sich sogar rückwärts bewegen.

Als sie ihre Augen öffnete, fing alles um sie herum an zu verschwimmen, bis es sich auf löste. Das Tageslicht holte sie zurück in die Gegenwart und ihr Kater kitzelte sie an der Nase. Das Mädchen seufzte setzte ihren Kater zur Seite und schaute hinaus in die winterliche Landschaft. Was würde sie dafür geben, dass dieser Traum, im nächsten Frühling wahr würde. Aber bis dahin war es noch ein langer kalter Weg. Ihr Kater stupste sie erneut an und forderte sie auf, endlich die Fressnäpfe zu füllen und sich nicht um Träume zu kümmern, die vielleicht niemals in Erfüllung gingen.