Mittwoch, 4. Mai 2011
Wald
Vor ihr lag der düstere Wald. Sie konnte gerade mal die Baumstämme vor sich erkennen, vielleicht drei Reihen, danach war alles verschwommen. Ein Dschungel. Sie stand dort und starrte vor sich hin. Ihr Atem ging gleichmäßig. Dann hatte sie das Gefühl, zwischen den Bäumen bewegte sich etwas. Etwas, dass nicht zur Farbe der Baumstämme passte, etwas sonniges, dass nicht die Tristheit der Stämme hatte. Sie öffnete den Mund und flüsterte ein „Hallo“, doch nichts passierte. Sie rief es lauter, aber auch darauf gab ihr der Wald keine Antwort. Sie scharrte ein wenig mit den Füßen im Laub, ging einen Schritt vor und wieder zurück. Dann rief sie in den Wald. Das Schweigen der Natur blieb, ohne sich ihrer anzunehmen. Sie starrte angestrengt weiter in das Dunkle. Plötzlich fing sie an zu schreien. Ihr Schreien wurde immer höher. Es klang zunächst bedrohlich, doch je länger sie schrie, desto ängstlicher wurde ihre hohe Stimme. Ihre Worte und der Hall ihrer Stimme verklungen und mit ihnen verschwand auch die Illusion des sonnigen Etwas. Sie war allein.



Donnerstag, 7. April 2011
Der verschreckende Koffer
Student 1 zu Student 2 in der Vorlesung.
„Schau mal, heute hat Sie wieder ihren Koffer dabei!“
Student 2 ist schockiert. „Das heißt nichts Gutes.“
„Naja vielleicht haben wir Glück und Sie braucht nur Stifte für das Whiteboard“
Student 2 erleichtert. „Oh ja schau mal Sie packt die Marker aus.“
Auch Student 1 entspannt sich. „Scheint so, da hatten wir ja nochmal Glück.“
„Oh nein, sie holt doch die Karten für die Pinnwand heraus.“
Professorin: „So und nun sind Sie dran mit Nachdenken. Bitte schreiben Sie zu den Themen an der Tafel etwas auf die Karten und pinnen Sie diese an die Pinnwand.“
Der Raum stöhnt vor sich hin.



Sonntag, 2. Januar 2011
Gesellschaft
Die Bank auf der sie sitzen ist lindgrün angestrichen. Vor ihnen liegt der ausgedehnte Park mit den großzügig angelegten Beeten, in denen die Tulpen blühen.

„Hast du dir schon mal darüber Gedanken gemacht, etwas zu tun, was in der Gesellschaft nicht als richtig angesehen wird?“ Sie schaut zu ihrer Freundin hinüber und ihre lange Locken fallen über die Schulter. „Was meinst du damit? Ob ich schon mal in der Öffentlichkeit gepopelt habe?“ Ihre Freundin grinst keck. Ihre Frisur passt zu ihrem Lächeln. Kurz und frech. Das braune Haar und ihre Haut glänzen in der Sonne. „Nein, ich meine eher Regeln die eigentlich nicht wichtig sind und doch existieren. Sozusagen private Regeln. Wenn du in der Nase bohrst ist das nicht privat. Dann ekelt das andere Leute an und deswegen ist es verpönt.“ Sie sieht hinüber zu einem Mann der mit seinem Hund herum tobt. „Ich meine Regeln die einen selbst betreffen. So etwas wie mit dem Ex schlafen oder der verschmähten Liebe ellenlange Liebesbriefe schreiben.“ Die Brünette richtet sich auf. „Hört hört, solche Worte kenne ich gar nicht von dir. Aber du hast doch nicht im Ernst darüber nach gedacht, mit deinem Ex ins Bett zu steigen. Wie hieß der noch gleich?“ Sie kramt in ihrem Handtäschchen, zieht einen Lippenbalsam heraus und fährt sich damit über die Lippen. „Freddy. Und nein das habe ich nicht. Ich habe über gar nichts davon nach gedacht. Aber du kennst doch Milly. Sie hat sich doch neulich von ihrem Freund getrennt. War nichts großes, also ich meine er hat sie nicht betrogen oder so. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr warum. Naja, erst war sie darüber auch sehr froh. Sie empfand die Entscheidung als Richtig. Aber gestern haben wir uns auf dem Flur getroffen. Sie sah nicht gut aus, daher hab ich nachgehakt.“ Sie macht eine Pause und stützt ihren Kopf auf die Hände, immer noch den Blick in Richtung des spielenden Pärchens. „Sie vermisst ihn. Hat überlegt ihn wieder anzurufen.“ Ihre Sitznachbarin grübelt einen Moment. „Mhh, ja wenn du es so sagst. Es ist ein Fall in dem ich sofort sagen würde 'Mach das nicht, soll er sich doch melden', aber warum eigentlich?“

Plötzlich klingelt ihr Handy. Sie kramt in ihrer winzigen Handtasche. „Ja, hier MJ.“ Pause. „Nein, ist nicht wahr.“ In ihrer Stimme klingt erstaunt. „Wir sind gerade im Park. Wir können gleich zu dir rüber kommen. Klar können wir was mitbringen.“ Sie legt auf und grinst ihre Freundin an. „Das war Jay. Er hat den Job bekommen von dem ich dir erzählte. Hab ich dir schon gesagt, was er darin verdienen wird?“ Sie grinst immer mehr. „Er schmeißt eine kleine Party. Oh ich freue mich so!“ Sie springt auf und stellt sich vor ihre Freundin, so dass ihr Schatten sie einhüllt. „Das ist ja cool! Dann könntest du ja fast deinen Job aufgeben.“ Sie steht auf und die Beiden machen sich in Richtung Parkausgang. „Spinnst du. Ich würde für niemanden meinen Job aufgeben. Ich liebe meinen Job. Egal wie toll der Mann ist.“ Die Blonde seufzt. Genau das war der Grund für die Trennung ihrer Freundin. Ihr Job. „Hörst du?“ unterbricht MJ, ihre Gedanken. „Das wird eine Spitzenparty. Ich ruf noch schnell die anderen an. Vielleicht können wir ja nachher noch in diesen angesagten Club, der gerade auf gemacht hat.“ „Du meinst doch nicht den Edelschuppen an der 13ten? Da kommt man doch nur mit Einladung rein.“ „Ja aber Jay hat da einen Kontakt, meinte er neulich. Oh ich freue mich ja so!“

Die beiden kehren dem Park den Rücken zu und lassen den angebrochenen Tag zu einer Party werden. Partys sind hoch angesehen in der Gesellschaft und wer die besten Partys schmeißt ist ein gemachter Mann.



Mittwoch, 29. Dezember 2010
Unerwartet
Sie klingelte an seiner Tür und sportlicher Mann machte ihr auch prompt auf und staunte nicht schlecht. Doch von einem Moment auf den anderen trat entsetzen auf sein Gesicht. Sie zog die Hand hinter ihrem Rücken hervor, zielte mit einer Baretta und ruhiger Hand. Es machte einen kurzes Plopp, denn der Schalldämpfer tat sein Bestes. Sie trat schnell vor, sodass er in ihre Arme kippte. Sie legte ihn sanft auf den Boden im Flur, sah kurz auf ihn herab. „Du hast mich nicht erwartet, nicht wahr? Aber ich sagte ja, dass man sich immer zweimal im Leben sieht.“ Sie lächelte und schob die Waffe wieder in ihren Mantel. Dann trat sie aus der Haustür in die Kälte des grauen Winters und zog sie hinter sich zu, als wäre sie niemals da gewesen. Sie hatte ihn damals gewarnt, sich nicht mit ihr anzulegen, doch er hatte nicht auf sie hören wollen. Damit waren sie quitt. Sie schlenderte die Straße entlang, würde sie doch diese hübsche Kleinstadt nie wieder betreten.



Freitag, 10. Dezember 2010
10.12. Frühlingserwachen
Ihr Haar flatterte im seichten Wind des Frühlings. Sie sah ihm unverwandt in die Augen. Sie hatte das Eisblau seiner Augen schon lange nicht mehr gesehen und doch kam es ihr vor, als hätte sie sich darin erst gestern das letzte Mal verloren. Er war es, der die Stille brach, doch alles was ihm über die Lippen kam war ein leise „Hi.“ Sie machte einen Schritt nach vorne und gab ihm einen sanften Kuss. Es war als würde die Zeit stehen bleiben oder sich sogar rückwärts bewegen.

Als sie ihre Augen öffnete, fing alles um sie herum an zu verschwimmen, bis es sich auf löste. Das Tageslicht holte sie zurück in die Gegenwart und ihr Kater kitzelte sie an der Nase. Das Mädchen seufzte setzte ihren Kater zur Seite und schaute hinaus in die winterliche Landschaft. Was würde sie dafür geben, dass dieser Traum, im nächsten Frühling wahr würde. Aber bis dahin war es noch ein langer kalter Weg. Ihr Kater stupste sie erneut an und forderte sie auf, endlich die Fressnäpfe zu füllen und sich nicht um Träume zu kümmern, die vielleicht niemals in Erfüllung gingen.



Sonntag, 5. Dezember 2010
5.12. Königin der Nacht
Heute gibt es einen Text, den einige von euch vielleicht kennen, denn ich schrieb ihn schon vor einiger Zeit. Allerdings habe ich ihn nicht auf dem Blog veröffentlicht. Ich habe den Text heute nochmals überarbeitet.

Königin der Nacht

Sie stand da, groß, dürr und blass. Das Licht des Vollmondes fiel auf ihr Gesicht und erleuchtete es. Die Königin der Nacht. Ihr schwarz silbernes Kleid kräuselte sich um ihre Beine, und der Wind spielte in ihren samtweichen Haaren, welche leicht über die Schultern fielen. Die Königin bewegte sich kaum und ihr Blick war leer und haftete auf dem Mond, welcher alles um sie herum in ein surreales Licht tauchte. An ihrer Seite saßen große schwarze elegante Hunde. Diese sahen genauso anmutig aus, wie ihre Herrin. Jedoch spiegelte sich in den Augen der Tiere nicht die Ruhe wieder, sondern eine Begierde, wieder jagen gehen zu können. Die Hunde wussten um ihre Abhängigkeit und die Folgen was passieren würde, wenn sie still gewachsene Regeln brechen würden und somit war die Jagd nur ein stiller Wunsch, welcher erst durch das Wort ihrer Herrin zur Wirklichkeit werden konnte.

Ich hatte Angst mich zu bewegen, da nur ein leichtes Rascheln meiner Kleidung wie ein Gewitter gewirkt hätte. Plötzlich sprach sie mit weicher Stimme und einer Ruhe, die die Zeit stehen ließ. Dabei wendete sie ihren Blick nicht vom Mond ab, sondern schien sich immer weiter in ihm zu verlieren. “Der Mond, er ist heute besonders schön, vielleicht weil er weiß, das ich gehen werde und du deine Reise fortsetzt. Du solltest dies in deinem Herzen behalten, denn das Licht gibt dir Kraft für turbulente Zeiten, verliere es nie!“ Dann stand sie wieder schweigend da, als hätte sie niemals etwas gesagt. „Welche turbulente Zeiten meinst du?“ fragte ich im Flüsterton, damit die Stille nicht allzu sehr gestört wurde. Sie drehte sich um und ihre anmutige Bewegung ließ mir eine Gänsehaut über meinen Rücken laufen. „Das wirst du sehen wenn es soweit ist. Folge deinem Gefühl und sei mutig, denn selbst wenn der erste Schritt schwer ist, heißt dies nicht, dass der nächste Schritt immer noch genauso schwer zu bewältigen ist.“ Erst jetzt, da sie sich vollkommen zu mir gewandt hatte, bemerkte ich, dass sie eine durchsichtige zerbrechliche Blume in der zarten Hand hielt. Im Mondlicht schimmerte sie in allen Regenbogenfarben. Sie hob die Eisblume hoch, ließ los und die Blume schwebte leicht wie eine Feder. Sie hauchte sie an und die Blume verwandelte sich in Kristallstaub. „Ich wünsche dir viel Glück und auch wenn ich nicht immer an deiner Seite stehe, bin ich doch immer bei dir“. Dann drehte sie sich um, fing an zu laufen und verwandelte sich innerhalb von Sekunden in eine große schwarze Katze in Mitten einer Gruppe von Jagdhunden, welche ihr gehorsam folgten. Bald war sie verschwunden und ich blieb einsam zurück.



Dienstag, 10. August 2010
Idea of heaven
Das Wasser aus der Fontäne gibt in der Sonne ein wunderschönes Farbspiel. Es sind über 25 Grad und der Kai an der Alster ist voll belegt. Gerade schippert ein Alsterdampfer in die Innenalster. An den Tischen sitzen Gruppen von Teenies die wild durch einander schnattern. „Hey Feli, die hatten kein Joghurt-Kirsch ich hab dir dafür Vanille-Himbeere mit gebracht.“ Ein junger Mann, vielleicht Mitte Zwanzig beugt sich zu einem blonden Mädchen herunter, welches auf einer Treppenstufe sitzt. Sie lächelt ihn an und nimmt ihm das Eis ab, sodass er sich auf die Stufen der Promenade setzten kann. „Danke, das ist super. Ich mag Himbeere.“ Sie fängt mit der weißen Eiskugel an und lächelt. „Ich liebe dieses Eis, es ist das beste hier in der Gegend.“ „Ja das stimmt. Willst du mal Korkant probieren?“ Er hält ihr sein Eis entgegen und seine blauen Augen strahlen sie an. Sie um fast sein Handgelenk und probiert an seinem Eis. Er fängt an zu lachen. „Nun siehst du wirklich Katzen-Like aus. Darf ich?“ Sie streckt ihm das Kinn entgegen und ist überrascht als er sich vorne überbeugt und ihr einen Kuss gibt. „Du schmeckst nach Krokant.“ Er grient sie an. „Du Schelm. So war das nicht gedacht.“ Sie knufft ihn auf Schulterhöhe und wendet sich wieder der Alster zu. Vorüber ziehen die Schwäne und die Sonne funkelt auf das Päarchen herab.



Sonntag, 11. Juli 2010
Paradies der Träume
(überarbeitete Version)

Es ist dämmrig in der Steppe, wenn man den Ort so nennen darf. Es ist ein Ort, der nicht existiert. Er ist eine Art Zwischenwelt. Es existieren keine Sonnen, es existiert kein wirkliches Licht. Es ist einfach schummrig und die Umgebung scheint mit einem gräulichem Ton überdeckt zu sein. Hier treffen Träume und Gedanken aufeinander. Diese Welt ändert sich ständig. So wie in diesem Moment. Die trockene Erde bricht auf und es wächst ein Baum, dessen wenige Blätter gelblich gefärbt sind und dessen Stamm sich von der Umgebung kaum abhebt.
Gedanken und Träume treten hier auf, sobald sie entstehen. Sie können alles und nichts sein und doch gibt es keinen Augenblick, in dem dieser Ort ohne Substanz ist.

Die Luft um den Baum flirrt und ein Wesen taucht auf. Zunächst bewegt es sich auf vier samtweichen Katzenpfoten. Doch nach kurzer Zeit richtet es sich auf und wandelt seine Gestalt in die einer Katzenfrau. Hinter ihr erscheint noch ein zweites Wesen. Es strahlt weniger Ruhe aus. Die Frau dreht sich um und betrachtet das Wesen, welches noch am Boden kauert. „Ich habe dich erwartet.“ Ihre Stimme klingt erinnert an die einer Sängerin aus Tausend und einer Nacht. Sie macht einen Schritt auf das andere Wesen zu. Aufgeschreckt durch die Stimme, richtet dieses sich auf. Sein Fell leuchtet in der Einöde in braunen orangen Tönen. „Was ist das hier? Und warum bin ich hier.“ bringt das Tier in knurrenden Lauten hervor. Die Anthrofrau geht an ihm vorbei und umrundet den Baum. Sie lächelt. „Sag mir nicht, du kennst diesen Ort nicht. Vielleicht wirst du ihn nicht sofort wieder erkennen, da er in deiner Fantasie sicherlich anders aussieht. Es ist der Ort der Fantasie. Es ist mein Ort der Fantasie.“ Sie streicht über den Baumstamm und sofort wächst eine Ranke aus dem Boden und erklimmt den Stamm. Die Pflanze erstrahlt in einem saftigen Grün. „Warum sind wir hier? Warum hast du mich mitgenommen?“ „Ich will dir meine Welt zeigen. Ich will das du verstehst, warum sie so wichtig für mich ist. Nur so können wir in der Wirklichkeit Frieden finden.“ Das Wesen verwandelt sich in einen Mann, welcher kaum größer ist, als die Frau als er sich aufrichtet. Er fängt an zu lachen. „Du willst mir deine Fantasie zeigen? Hier ist doch nichts. Und was hat das mit unserem Frieden zu tun? Glaubst du, ich werde mich daran erinnern, wenn ich aufwache?“ Ihr Schwanz fängt an zu zucken und sie macht einen schnellen Schritt auf ihn zu, ohne ihn zu berühren. Aus ihrer Kehle kommt ein knurrendes Geräusch. „Täusche dich nicht und präge dir alles gut ein, denn es wird dich vielleicht verfolgen. Es ist mein Traum und meine Welt und ich kann mit dir hier alles anstellen was ich will, du solltest also deine Zunge hüten.“ In ihren Augen liegt ein Funkeln. Vielleicht war diese Drohung zu hart, denkt sie bei sich. Sie dreht sich von ihm ab. „Du hast es noch nie verstanden, warum meine Welt so anders ist als deine. Ich wollte sie dir zeigen, aber du bist stur, du bist ein Dickkopf, den ich nicht erreichen kann. Anscheinend nicht einmal in meiner Fantasie.“

Ohne Vorwarnung tut sich vor ihr der Boden auf und es entsteht ein weites Tal, durch welches ein Fluss strömt und in dem Bäume wachsen. Es kommt ein Wind auf, der über sie hinweg weht und ihr Fell durchfährt. Er tritt neben sie. „Hast du das erschaffen?“ „Ja und es ist eine der einfachsten Dinge die ich hervorbringen kann.“ Sie streckt ihre Pfote aus, auf der nach kurzer Zeit ein Schmetterling landet. Kurz darauf fliegt er davon und bei jedem Flügelschlag, scheint es als fielen Blumen vom Himmeln, welche auf dem Boden weiter wachsen. Innerhalb von Sekunden stehen die beiden Katzen in einem Blumenmeer. „Du siehst ich kann ein Paradies erschaffen.“ Sie dreht sich zu ihm um. „Ich kann dein Paradies erschaffen, wenn du nur willst.“ Doch er lächelt nicht. Stattdessen verschwimmt seine Statur, bis er nicht mehr zu sehen ist. Alles löst sich auf und zurück bleibt nur ein Traum, denn der nächste Morgen hat begonnen.



Freitag, 28. Mai 2010
Zwei Mäuse und ein Feuerwerk
Sitzen Frau Maus und Herr Mäuserich auf einem kleinen Hügel und schauen sich den Sonnenuntergang, nach einem anstrengenden Arbeitstag an. Plötzlich leuchtet es in der Ferne auf. „Oh guck mal Fritz, da hinten ist ein Feuerwerk.“ – „Ich glaube nicht, dass es ein Feuerwerk ist. Ich glaube eher es ist unser Nachbar, Herr Forsch und sein Lichtbogen auf den Gleisen der Garteneisenbahn.“

Dies ist eine Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit entstand. Der Forsch wurde im Bille-Flüsschen in seinem Element beerdigt.



Sonntag, 9. Mai 2010
Sommermusik
Sie tanzte verrückt durch ihr Zimmer zu erfrischender Sommermusik. Wenn der Sommer schon nicht zu ihr kam, dann musste sie eben ihren eigenen Sommer erschaffen. Sie beendete gerade eine ihrer ausgedehnten Drehungen und streckte ihre Arme wie eine Balletttänzerin in die Höhe, als sie einen Schatten in der Tür wahrnahm. Sie stoppte abrupt. Verdammt. Er hatte ja nun einen Schlüssel. Und er lächelte sie verschmitzt an. „Netter Tanz.“ Die Röte schoss ihr ins Gesicht und sie stürmte auf das Radio zu, um die Musik leiser zu drehen. „Ach das war nur... ich wollte mal was ausprobieren.“ Ihre Stimme wurde leiser. Sie nahm ein Gegenstand aus dem Regal, drehte ihn hin und her, als hätte sie ihn nicht selbst dort hin gestellt und er wäre fremd. „Ich finde das süß, wenn du so durchs Zimmer hüpfst.“ Er kam auf sie zu, umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf ihr langes wirres Haar. „Wie lange bist du schon da?“ fragte sie immer noch unglaublich und leicht beschämt. „Lange genug um zu wissen, dass ich alle Eigenarten und Verrücktheiten an dir liebe.“