Wald
Vor ihr lag der düstere Wald. Sie konnte gerade mal die Baumstämme vor sich erkennen, vielleicht drei Reihen, danach war alles verschwommen. Ein Dschungel. Sie stand dort und starrte vor sich hin. Ihr Atem ging gleichmäßig. Dann hatte sie das Gefühl, zwischen den Bäumen bewegte sich etwas. Etwas, dass nicht zur Farbe der Baumstämme passte, etwas sonniges, dass nicht die Tristheit der Stämme hatte. Sie öffnete den Mund und flüsterte ein „Hallo“, doch nichts passierte. Sie rief es lauter, aber auch darauf gab ihr der Wald keine Antwort. Sie scharrte ein wenig mit den Füßen im Laub, ging einen Schritt vor und wieder zurück. Dann rief sie in den Wald. Das Schweigen der Natur blieb, ohne sich ihrer anzunehmen. Sie starrte angestrengt weiter in das Dunkle. Plötzlich fing sie an zu schreien. Ihr Schreien wurde immer höher. Es klang zunächst bedrohlich, doch je länger sie schrie, desto ängstlicher wurde ihre hohe Stimme. Ihre Worte und der Hall ihrer Stimme verklungen und mit ihnen verschwand auch die Illusion des sonnigen Etwas. Sie war allein.