Freitag, 16. April 2010
Weltuntergang
Meine Kolleginnen und Kollegen,

ja, Sie haben es sicherlich schon vermutet, die Welt wird untergehen, und wir mit ihr.
Wie Sie sicherlich schon bemerkten, hat sich die Welt in den letzten Jahren, ja, Jahrzehnten, bemerkbar gemacht. Doch wir, welche eigentlich schlau sind und auch ganz oben in der Nahrungskette stehen, haben nicht bemerkt, was all diese Zeichen zu beuten hatten.
Nun: Wir haben ein schönes Leben gelebt, daher sollten wir uns nicht beschweren.

Ich freue mich, Ihnen zusätzlich mitteilen zu dürfen, dass wenn die Welt untergeht, wir es mit einer fantastischen Naturkatastrophe zu tun haben werden und Sie werden es miterleben! Also schauen Sie nicht so bedrückt, sondern freuen Sie sich. Immerhin haben Sie mitgearbeitet und daher dürfen Sie auch Zeuge des Unglaublichen sein.
Wie der Weltuntergang aussehen wird, fragen Sie. Ja, dies meine Damen und Herren, kann ich noch nicht mit Gewissen sagen. Was ich Ihnen aber schon mal verraten kann, ist, dass es Natur gewaltig wird. Entweder in Form von Überflutungen, Vulkanausbrüchen oder Erdbeben.
Es tut mir Leid dass ich Ihnen nicht versprechen kann, dass die Welt durch Ihre Lieblingskatastrophe untergehen wird, vielleicht werde ich Ihnen bei der nächsten Sitzung näheres berichten können.

Vielen Dank für Ihre Teilnahme.

(Idee durch einen Radiospot, über den Vulkanausbruch auf Island, April 2010)



Freitag, 2. April 2010
Ein Brief
Liebe Marie,

ich bin hier in Hamburg sehr gut angekommen. Die Anreise war schon ein Abenteuer für sich.
Gestern waren wir im Hafen. Ich kann dir sagen, dass ist vielleicht ein interessanter Ort. Die riesigen großen Schiffe und Dampfer. Und eine Hektik herrscht dort.
Allerdings sind die Männer dort nicht so freundlich wie bei uns oben in den Bergen. Vor allem die jungen Männer, die Matrosen, haben kein Benehmen. Bruno meint, das ist eben so und ich solle mich nicht so haben. Typisch Brüder, nicht wahr?
Aber der Hafen ist echt ein wundervoller Ort. Ich denke ich werde mir dort auch mal ein Plätzchen suchen und etwas über den Hafen schreiben. Es gibt hier so viel zu sehen und ich könnte ganze Bücher schreiben. So schnell kommt meine Feder gar nicht hinter her.

Es gibt hier keine Berge. Kannst du dir das vorstellen? Wenn der Himmel blau ist, so soll man von der Kirche hier, die ganze Stadt sehen können. Vielleicht haben wir an einem der Tage Zeit eine solche Besichtigung zu tun. Es gibt hier so vieles zu sehen, dass können wir alles gar nicht unternehmen bei dem recht kurzen Aufenthalt.
Es scheint die Sonne und so langsam fangen auch die Blumen an zu blühen. Die Leute von hier haben schon Stiefmütterchen gepflanzt. Es ist nicht so wie bei uns, dass noch hohe Berge an Schnee liegen. Die Leute hier meinen zwar, dass es ein harter Winter gewesen ist, aber das kann man fast nicht glauben.
Alle sind hier sehr nett. Die Bleibe ist zwar sehr bescheiden, aber wir haben eine gute Anbindung an die Stadt und eine eigene Pferdekutsche.
Heute wollen wir in die Kunsthalle und eine Ausstellung zu gegenwärtigen Künstlern anschauen. Und danach werden wir an der Alster einen kleinen Spaziergang machen. Bruno war so freundlich und hat mir das größere Zimmer überlassen, sodass ich mich entfalten und besser schreiben kann, so meinte er. Ich habe ihn nicht so erlebt, zu Hause ist er immer so rüpelhaft. Ich hatte schreckliche Angst, dass er sich nicht benimmt und ich unseren kleinen Bruder ständig zu recht weisen muss. Aber hier ist er wie ein Gentleman und das zu seiner großen Schwester, ist das nicht lustig?
Morgen werden wir dann zu seinen Verwandten fahren. Es soll ein großes Feuer geben. Darauf freue ich mich besonders.
Es ist sehr schade, dass du liebe Marie nicht mitkommen konntest. Ich werde dich und die Tiere vermissen und natürlich die Berge. Ich werde dir sicherlich eine Ansichtskarte schicken, auf der du die Landschaft sehen kannst. Es ist unglaublich.

Ich wünsche dir ein schönes Osterfest

Liebe Grüße

Deine Esther

Grüß an Mutti und die Büsi