Allein.
Der Wettbewerb ist zu Ende und ich erkenne die bittere Wahrheit:
1 Gnadenpunkt und eine Bewertung von 2,7 von 5.
Die Kommentare jedoch sehr hilfreich und bei Zeiten werde ich sie sicherlich auch nochmals überarbeiten.
Und nun für die Leser meines Blogs, die Geschichte:
Die Energiesparlampe flackerte auf und Melissa kickte ihre Schuhe von sich weg. Polternd landeten sie an der nächsten Wand. Melissa ließ sich auf ihr Sofa fallen und streifte ihre selbstgestrickten Wollsocken über, die immer auf dem Sofa bereit lagen.
Nun konnte der Abend beginnen. Sie griff nach ihrem Netbook, welches auf dem Couchtisch stand und schaltete es an. Es ertönte der übliche Sound und der Computer lief sich warm. Melissa hatte sich schon den ganzen Tag auf den Augenblick gefreut, wenn sie sich wieder in ihr privates E-Mailkonto einloggen und die Zeilen ihres Schwarms lesen konnte. Eigentlich kannte sie ihn gar nicht, sie wusste nur das er Tom hieß und in Hamburg wohnte. Seine Mails strahlten etwas Faszinierendes aus. Sie schrieben sich nun schon einige Zeit und trotzdem hatten sie sich noch nie getroffen und kannten sich nur über ein Forum und die Mails. Er hatte zwar schon einmal gefragt, ob sie sich nicht vielleicht auf einen Kaffee verabreden wollten, aber Melissa hatte gezögert und dann abgelehnt. Man hörte so häufig Horrorgeschichten über Treffen mit unbekannten Männern und sie wollte nicht irgendwann von der Polizei zerstückelt hinter einer Stadtmauer gefunden werden. Mit ein paar Klicks fand sie das, was sie gesucht hatte. Ihre neuen Mails reihten sich auf dem Bildschirm auf, welcher ihr Gesicht gespenstisch erleuchtete, darunter auch zwei Briefe von ihm. Draußen war es dunkel geworden und die einzige Funzel im Raum konnte nicht viel ausrichten.
Er hatte ihr geschrieben, dass ein Kreuzfahrtschiff im Hafen der Stadt eingelaufen sei und dass er sich wünsche, mit ihr auf große Fahrt zu gehen. Ganz in seine Fantasien vertieft, merkte Melissa nicht, dass die große Zimmerpalme anfing sich zu bewegen. Erst als die Blätter raschelten, schreckte das Mädchen hoch und fixierte die Pflanze. Erneut bewegten sich die Blätter. Der große Strauß sah im fahlen Licht der Deckenlampe wie ein Monster aus. Das flackernde Neonlicht der Tankstelle auf der anderen Straßenseite ließ die gesamte Szenerie noch gruseliger erscheinen. Melissa stellte den kleinen Computer auf den Holztisch und stand langsam auf. Erneut raschelte der Baum. Melissa umrundete den Tisch und schlich auf die Zimmerecke zu.
Plötzlich kippte die Palme zur Seite und ein schwarzer Schatten schoss auf das Mädchen zu. Melissa konnte sich noch rechtzeitig zur Seite beugen und starrte dann dem Fellknäuel welches aus dem Zimmer sauste hinterher. Es war der Kater ihrer Nachbarin. Sie hob die umgekippte Pflanze auf und stöhnte. Nun würde sie gleich noch saugen müssen. Der kleine Tiger hatte sich vom Schock erholt und lugte um die Ecke in den Raum. "Na du kleiner Bastard, willst du wieder zum Frauchen?" Melissa durchquerte den Raum und ging zur Haustür um den Kater in das Treppenhaus zu lassen. Der Kater würde sich sicherlich bemerkbar machen, so dass ihre Nachbarin ihm die Tür öffnete. Es war schon öfters vorgekommen, dass der Kater von draußen in das Treppenhaus gelangt war. Als Melissa hinter ihm die Tür schloss, stutzte sie. Wie war der Kater überhaupt herein gekommen? Sie hatte heute Morgen alle Fenster geschlossen, da war sie sich ganz sicher. Es hatte geregnet und einen Wasserschaden wollte sie vermeiden. Sie stieß die Tür von ihrem Schlafzimmer auf, welche einen Spalt offen stand, so wie immer. Die Tür schwang auf, prallte mit einem dumpfen Schlag gegen die Wand und dann erstarrte Melissa. Ihr Schlafzimmerfenster stand weit geöffnet und selbst im Halbdunkel erkannte Sie, dass der Rahmen um das Fenster abgesplittert war. Doch etwas anderes beunruhigte sie noch mehr. Ihr Schmuckkästchen stand unberührt auf ihrem Nachtschrank und auch sonst zeigte das Zimmer keine Spur von hastigem Einbruch und Diebstahl.
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gibt es davon eine Vortsetzung?
nein. Es ist absichtlich ein offenes Ende.
Ich lese immer nur "Melissa" und "der Kater".
Das ist aber eine sehr nett formulierte Kritik...
Diese wurde auch schon angemerkt. Wie gesagt, ich habe den Text so eingereicht und man sieht wie er bewertet wurde. Ich kenne also auch schon einige Mängel.