Samstag, 26. Oktober 2013
"Entrissen" von Tania Carver
Ich habe mal wieder zu einem Psycho-Thriller gegriffen. Angesprochen hatte mich das Buch aufgrund, dass im Klappentext eine Psychologin zu einem Fall hinzugezogen wird, welcher einen Serienmörder verfolgt. Zudem hat auch das Cover ein bisschen mitgespielt, da es den Covern von Cody McFadyen sehr ähnelt.
Zugegeben, das Buch von Carver ist ähnlich brutal, wie die Werke von McFadyen, aber im Stil sind sie doch recht unterschiedlich. Vergleichen will und kann ich sie im Folgenden nicht.

Allgemeines

Der Fall des Teams dreht sich um Morde, bei denen schwangere Frauen aufgeschlitzt und ihnen die Babys entfernt werden. Äußerst brutal und nichts für schwache Nerven. Auch die Beschreibungen dazu, sind sehr detailreich und ekelerregend. Carver hat hier gute Arbeit geleistet, den Leser mit zu den Tatorten zu nehmen.
Das Buch spielt in England und somit musste ich mich auf den ersten Seiten an die Bezeichnungen der örtlichen Polizei gewöhnen. Das Polizeiteam besteht aus vier Hauptpersonen. Die Psychologin wird erst nach einiger Zeit hinzugezogen und ist somit nicht fest ins Team integriert, hat aber bereits in der Vergangenheit mit dem Team gearbeitet. Alles in allem ist das Buch gut überschaubar und ich hatte nie das Gefühl den Faden zu verlieren.

Aufbereitung des Themas

Ein Serienkiller, der Babys den toten Müttern entnimmt und entführt. Wieder einmal ein überraschendes brutales Thema. Aber nicht nur bei den Morden spielen Babys eine Rolle, nein auch ein Charakter ist selbst schwanger und ist somit nochmals stärker vom Thema betroffen.
Der Grund für die Morde liegt wieder einmal in der Kindheit. Carver hat dies aber so geschickt umschrieben, dass der eigentliche Grund erst ganz am Ende zum Vorschein kommt.
Das zweite „Thema“ im Buch sind die Beziehungen unter den Kollegen und Kolleginnen. Ich muss sagen, dass mich dieser starke Schwerpunkt zum Ende hin genervt hat. Ich möchte nicht wissen, wie es um die Personen und ihre Beziehungen steht, sondern wer der Mörder ist und warum gemordet wird. Diese Entwicklungen hätte Carver langsamer angehen sollen, denn es gibt einen Fortsetzungsroman in dem die Beziehungen der Personen verstärkt werden können.

Struktur

Der Aufbau des Romans ist sehr gut. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten und es gibt immer wieder eine neue Wendung, die ich als Leserin nicht erahnt habe.
Zudem wird in dem ersten Drittel des Buches immer wieder in die Sicht vom Mörder und seiner Frau gewechselt. Man weiß also immer wie es den Babys geht. Dies schadet der Spannung keinesfalls.

Sprache

Die Sprache ist durchgehend in Ordnung. Ich hatte keine Stellen, die ich sprachlich nicht verstanden habe oder die zu komplex geschrieben waren.

Zusammenfassung & Bewertung

Insgesamt gesehen ist der Thriller sehr spannend und ich habe ihn gerne gelesen. Allerdings ist er nichts für schwache Nerven. Von mir bekommt er in der Wertung Abzüge für die sehr ausführlich besprochenen Beziehungen zwischen den Kollegen und die Tatsache, dass das Profiling mir zu kurz gekommen ist.



Samstag, 26. Oktober 2013
Kurze Kurzgeschichte
Als Übung habe ich heute eine Kurzgeschichte zu meinem Hauptcharakter für die NaNoWriMo Geschichte geschrieben bzw. damit angefangen.
Ich hatte nicht ganz so viel Zeit und habe nur in der Mittagspause geschrieben. Aber auch 350 Wörter lassen sich sehen. Und es kam einfach so aus meinem Kopf geflossen. Das ist gut. Manchmal weiß ich nicht mehr, ob es noch so funktioniert, gerade in den Zeiten wo ich viel korrigiere bin ich mir nicht sicher, ob mein eigenes Gehirn noch Texte zustande bekommt, aber es scheint zu klappen und ab nächster Woche wird es sicherlich anfangen zu rattern.

Die Idee eine Kurzgeschichte zu schreiben habe ich aus dem Schreibwerkstatt-Forum. Dort gibt es für die kommene Woche Übungen zum Einstimmen auf den NaNoWriMo. Vielleicht werde ich mich an jeder Übung ein wenig versuchen, so wie heute.



Die Auskunft
Die Benutzer wandeln zwischen den Regalen hin und her. Suchen die ausgestellten Büchern nach interessanten Schlagworten ab. Das Klappern der Tastatur füllt den Raum mit einem mechanischen Geräusch. Sonst nur schleichende Bewegungen. Ich wechsele zwischen der heimlichen Beobachtung von Nutzern, meinem Buch und dem PC-Bildschirm. Immer wachsam und immer bereit für eine Frage. Manchmal steigen Leute aus dem Fahrstuhl, manchmal grüßen sie sogar. Aber die meisten rauschen an der Theke vorbei, als wäre sie in einem Einsatzgebiet der Bundeswehr und ich würde jeden Augenblick darüber springen und sie angreifen. Doch ich sitze nur freundlich da und hoffe auf eine leicht zu beantwortende Frage. Dass ich für so etwas sogar dankbar bin, wissen die meisten nicht. Denken ich hätte andere Dinge zu tun. Oh nein, lesen könnte ich auch zu Hause und Mails beantworte ich lieber in meinem Büro. Wieder widme ich mich meiner Lektüre. Die Anfragen kommen sicher später, wenn die Nutzer aufgewacht sind.

Der Text stammt aus dem letzten Jahr (25.2.2012). Ich habe ihn jedoch nicht veröffentlicht.



Dienstag, 22. Oktober 2013
"Die Zeilen flutschen"
Die Stille schrieb auf ihrem Blog, dass eines ihrer Lieblingsbücher von Bukowski ist. Daraufhin griff ich in das Regal meiner Stadtbibliothek und habe mir ein Tagebuch von Charles Bukowski ausgeliehen.
Da ich heute wohl nicht mehr anderweitig zum Schreiben komme, gibt es ein Zitat aus seinem Tagebuch:

"Die Zeilen flutschen nur so raus. Blitzschlag. Glück gehabt. Das Zwitschern der letzten Amsel. ich kann sagen, was ich will, es hört sich prima an, weil ich beim Schreiben was riskiere. Es gibt zu viele, die zu vorsichtig sind. Sie studieren das Schreiben, und sie unterrichten es, und es geht ihnen daneben. Die Entscheidung fürs Konventionelle raubt ihnen ihr Feuer." (Bukowski S. 8, 2006)

In diesem Sinne, schreibt, dass euch die Finger weh tun. Solange ihr nicht nur über eurer eigenes Leben jault, kann es gar nicht nur Müll sein.
Ich werde heute noch ein bisschen was an Text korrigieren und mich weiterhin auf den NaNoWriMo vorbereiten. Es sind nur noch neun Tage und dann werde auch ich einiges riskieren. ;)

Quelle:
Bukowski, Charles : Den Göttern kommt das große Kotzen. 2 Auflage. Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2006.