Schreiben und Lesen
Schreiben und Lesen sind recht einsame Beschäftigungen. Vor allem das Lesen wird in meinen Augen immer einsamer. Viele Menschen finden nicht mehr die Zeit dazu. Geredet wird jedenfalls nicht mehr über das Gelesene, höchstens im Vorbeigehen. Wann haben Sie sich das letzte Mal mit einer Freundin und einem Glas Wein aufs Sofa gesetzt und über ein Buch diskutiert?
Dabei geben alle Bücher genügend Anregungen zum Plaudern.
Momentan lese ich das Buch „Heimweh nach dem Ort an dem ich bin“ von Thommie Bayer. Ich suchte mir den Titel aus, da „Heimweh“ und „Heimat“ bei mir aktuelle Themen sind. Zudem erschuf Bayer eine Charakter in Form einer sprechenden Katze. Diese beschreibt er so wundervoll und wahrhaftig, dass ich wieder nach meinen beiden schnurrenden Fellbündeln Sehnsucht bekomme. Ich könnte jede Seite zitieren, so gefällt mir sein Erzählstil und seine Wortwahl. Und dabei habe ich gehört, dass es nicht einmal seine beste Leistung sein soll. Das Gespräch gehörte genauso zu einem dieser Kurz-Gespräche im Türrahmen. Aber auch über solche Gespräche freue ich mich, auch wenn ich doch bei dem ein oder anderen Buch länger über den Inhalt philosophieren könnte.
„Sie lag auf dem Sofa. Kreisrund. Ihr Bauch war halb nach oben gedreht, ein Pfötchen lag über ihrem Auge, unterm Kinn hatte sie einen hellgrauen Fleck“
(Bayer 2011, S. 46)