Die Bank auf der sie sitzen ist lindgrün angestrichen. Vor ihnen liegt der ausgedehnte Park mit den großzügig angelegten Beeten, in denen die Tulpen blühen.
„Hast du dir schon mal darüber Gedanken gemacht, etwas zu tun, was in der Gesellschaft nicht als richtig angesehen wird?“ Sie schaut zu ihrer Freundin hinüber und ihre lange Locken fallen über die Schulter. „Was meinst du damit? Ob ich schon mal in der Öffentlichkeit gepopelt habe?“ Ihre Freundin grinst keck. Ihre Frisur passt zu ihrem Lächeln. Kurz und frech. Das braune Haar und ihre Haut glänzen in der Sonne. „Nein, ich meine eher Regeln die eigentlich nicht wichtig sind und doch existieren. Sozusagen private Regeln. Wenn du in der Nase bohrst ist das nicht privat. Dann ekelt das andere Leute an und deswegen ist es verpönt.“ Sie sieht hinüber zu einem Mann der mit seinem Hund herum tobt. „Ich meine Regeln die einen selbst betreffen. So etwas wie mit dem Ex schlafen oder der verschmähten Liebe ellenlange Liebesbriefe schreiben.“ Die Brünette richtet sich auf. „Hört hört, solche Worte kenne ich gar nicht von dir. Aber du hast doch nicht im Ernst darüber nach gedacht, mit deinem Ex ins Bett zu steigen. Wie hieß der noch gleich?“ Sie kramt in ihrem Handtäschchen, zieht einen Lippenbalsam heraus und fährt sich damit über die Lippen. „Freddy. Und nein das habe ich nicht. Ich habe über gar nichts davon nach gedacht. Aber du kennst doch Milly. Sie hat sich doch neulich von ihrem Freund getrennt. War nichts großes, also ich meine er hat sie nicht betrogen oder so. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr warum. Naja, erst war sie darüber auch sehr froh. Sie empfand die Entscheidung als Richtig. Aber gestern haben wir uns auf dem Flur getroffen. Sie sah nicht gut aus, daher hab ich nachgehakt.“ Sie macht eine Pause und stützt ihren Kopf auf die Hände, immer noch den Blick in Richtung des spielenden Pärchens. „Sie vermisst ihn. Hat überlegt ihn wieder anzurufen.“ Ihre Sitznachbarin grübelt einen Moment. „Mhh, ja wenn du es so sagst. Es ist ein Fall in dem ich sofort sagen würde 'Mach das nicht, soll er sich doch melden', aber warum eigentlich?“
Plötzlich klingelt ihr Handy. Sie kramt in ihrer winzigen Handtasche. „Ja, hier MJ.“ Pause. „Nein, ist nicht wahr.“ In ihrer Stimme klingt erstaunt. „Wir sind gerade im Park. Wir können gleich zu dir rüber kommen. Klar können wir was mitbringen.“ Sie legt auf und grinst ihre Freundin an. „Das war Jay. Er hat den Job bekommen von dem ich dir erzählte. Hab ich dir schon gesagt, was er darin verdienen wird?“ Sie grinst immer mehr. „Er schmeißt eine kleine Party. Oh ich freue mich so!“ Sie springt auf und stellt sich vor ihre Freundin, so dass ihr Schatten sie einhüllt. „Das ist ja cool! Dann könntest du ja fast deinen Job aufgeben.“ Sie steht auf und die Beiden machen sich in Richtung Parkausgang. „Spinnst du. Ich würde für niemanden meinen Job aufgeben. Ich liebe meinen Job. Egal wie toll der Mann ist.“ Die Blonde seufzt. Genau das war der Grund für die Trennung ihrer Freundin. Ihr Job. „Hörst du?“ unterbricht MJ, ihre Gedanken. „Das wird eine Spitzenparty. Ich ruf noch schnell die anderen an. Vielleicht können wir ja nachher noch in diesen angesagten Club, der gerade auf gemacht hat.“ „Du meinst doch nicht den Edelschuppen an der 13ten? Da kommt man doch nur mit Einladung rein.“ „Ja aber Jay hat da einen Kontakt, meinte er neulich. Oh ich freue mich ja so!“
Die beiden kehren dem Park den Rücken zu und lassen den angebrochenen Tag zu einer Party werden. Partys sind hoch angesehen in der Gesellschaft und wer die besten Partys schmeißt ist ein gemachter Mann.
Das schönste Silvester überhaupt!
Ich hatte eine große Befürchtung: Alleine zu Hause zu sitzen und ein ganz furchtbares Silvester zu feiern.
Und mal wieder überraschte mich mein chaotisches Leben mit dem Gegenteil.
Gut, mein Silvester war nicht so, wie ich es geplant hatte. Es war kein Schatz da, es waren keine Freunde da und es wurde auch nicht wild ab gerockt oder Wii gespielt.
Aber meine Familie war da und eine neue Freundin. Und alle die nicht dabei waren, haben das wundervollste Feuerwerk der Welt verpasst! Im dritten Stock sieht man nicht nur das Feuerwerk, nein man ist im Feuerwerk, so dass es einem stellenweise sogar Angst macht.
Dazu kommt, dass ich so wohne, dass ich gleich zwei Skylines sehe, bei Balkonwechsel sogar drei!
Einfach wundervoll!
Hier ein paar Impressionen: